KZ-Häftlinge für die Luftfahrt

Zwangsarbeit für die Flugzeugindustrie

Das Ministerium trieb die Luftrüstung voran, auch mit KZ-Häftlingen.

Im Bosch-KZ Kleinmachnow

Maria Cicha aus Posen musste als KZ-Häftling für die Bosch-Tochter Dreilinden Maschinenbau GmbH arbeiten.

In der Nähe: Gedenktafel Rote Kapelle

Harro Schulze-Boysens Widerstandsgruppe half auch Zwangsarbeitern (Niederkirchnerstraße).

Die von Hermann Görings Luftfahrtministerium koordinierte Flugzeugindustrie setzte besonders viele KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit ein. Bis in die letzten Kriegstage hinein kamen Tausende von ihnen in Untertageprojekten ums Leben.

Vorreiter des Einsatzes von KZ-Häftlingen in der Flugzeugindustrie waren die Heinkel-Werke in Oranienburg. Auch Bosch und Daimler errichteten im Berliner Umland KZ-Außenlager, um für die Luftwaffe Motoren und Zubehör herzustellen.

So errichtete die Bosch-Tochter Dreilinden Maschinenbau GmbH (DLMG) 1939 in Kleinmachnow eine neue Fabrik, in der ab 1941 Zwangsarbeiter*innen, ab 1944 auch KZ-Häftlinge eingesetzt wurden.

Hermann Göring war zugleich Beauftragter für den Vierjahresplan und damit maßgeblich beteiligt an der Planung des Zwangsarbeitereinsatzes.

Das 1936 errichtete Gebäude war in der DDR Haus der Ministerien und daher Ziel der Demonstrationen am 17. Juni 1953.

Mehr zur Flugzeugindustrie in der Tour „Zwangsarbeit war überall“, Station 11

Adresse:

Wilhelmstraße 97
10117 Berlin

Anfahrt:

U Mohrenstraße

Quellen:

„Zwangsarbeit für die Flugzeugindustrie“: Bundesarchiv, Bild 183-H02734 (1); Bundesarchiv, Bild 183-S52911 (2); Friedrich Didier, Europa arbeitet in Deutschland, München 1943 (3); Bundesarchiv, Bild 141-2737 (4); Deutsche Luftwacht / Luftwissen, April 1942 (5); Bundesarchiv, R 8121 / 286 (6); Privatarchiv Martin (7)

„Im Bosch-KZ Kleinmachnow“: Interview mit Maria Cicha, 2001, und Privatfoto, Privatarchiv Martin

„Gedenktafel Rote Kapelle“: Sammlung Berliner Geschichtswerkstatt

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