Späte Entschädigung

Entschädigung für Zwangsarbeiter*innen

Die geschichtspolitische Kontroverse der 1990er Jahre

4,37 Milliarden Euro

Günter Saathoff, Vorstand der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, 2009

Keine Entschädigung

Janina Halina G. über die Zahlungen der Stiftung an ehemalige Zwangsarbeiter*innen, 2005

Jahrzehntelang verweigerten Regierungen und Unternehmen den ehemaligen Zwangsarbeiter*innen eine Entschädigung.

Erst im Jahr 2000 erzwangen Sammelklagen jüdischer Überlebender aus den USA die Gründung der von Staat und Wirtschaft finanzierten Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“.

Sie zahlte an knapp 1,7 Millionen Überlebende – je nach Verfolgungsschicksal – zwischen 500 und 7.700 Euro aus. Kriegsgefangene und westeuropäische Zivilarbeiter*innen waren von diesen Zahlungen ausgeschlossen.

Die Entschädigung sollte einen finanziellen, aber keinen moralischen Schlussstrich darstellen. Die Stiftung fördert weiterhin verschiedene Erinnerungsprojekte, darunter auch diese App.

Adresse:

Friedrichstraße 200
10117 Berlin

Anfahrt:

U Hallesches Tor

Quellen:

„Entschädigung für Zwangsarbeiter*innen“: Barbara Mattauch (1); Sammlung Berliner Geschichtswerkstatt (2, 3)
„4,37 Milliarden“: Interview mit Günter Saathoff, 2009, Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“
„Keine Entschädigung“: Interview mit Janina Halina G., 2005, Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“, za255

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