Die Zentrale des Terrors

Rassistisches Sonderrecht

Himmlers „Polen-“ und „Ostarbeiter-Erlasse“ bedeuteten Ausbeutung, Ausgrenzung und Demütigung.

Sinaida B.

Die „Ostarbeiter“-Erlasse

Sinaida B. berichtet über die Einschränkungen für Zwangsarbeiter*innen aus der Sowjetunion.

Arbeitserziehungs­lager: KZ der Gestapo

Ernst Kaltenbrunner, Nachfolger von Reinhard Heydrich als RSHA-Chef, Juni 1944

In ständiger Angst

Maria Andrzejewska aus Polen war im Arbeitserziehungslager Fehrbellin zehn Wochen in Haft.

Die „Topographie des Terrors“ dokumentiert die nationalsozialistischen Verbrechen am Ort der Täter. Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) unter Heinrich Himmler, dem Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei, war die Zentrale des nationalsozialistischen Terrors.

Die Überwachung von Millionen zur Arbeit gezwungenen Ausländer*innen wurde zum wichtigsten Tätigkeitsfeld der Geheimen Staatspolizei (Gestapo): Rund zwei Drittel aller Gestapo-Verhaftungen betrafen flüchtige oder widerspenstige Zwangsarbeiter*innen.

Festgenommene Zwangsarbeiter*innen brachte die Gestapo meist in sogenannte Arbeitserziehungslager, in denen sie unter KZ-Bedingungen rund zwei Monate inhaftiert und dann an ihren Arbeitsplatz zurückgebracht wurden.

Die „Polen-Erlasse“ von 1940 und die „Ostarbeiter-Erlasse“ von 1942 unterwarfen Zwangsarbeiter*innen aus Polen und der Sowjetunion einem rassistischen Sonderrecht.

Mehr zur Gestapo in der Tour „Durch die Stadt der Lager“, Station 4.

Adresse:

Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin

Anfahrt:

S/U Potsdamer Platz

Quellen:

„Rassistisches Sonderrecht“: Sammlung Berliner Geschichtswerkstatt (1-3); Erlass RFSS v. 20.02.1942 (4); Willy Pragher, Staatsarchiv Freiburg, W 134 Nr. 017040 (5)

„Die ‚Ostarbeiter‘-Erlasse“: Interview mit Sinaida B., 2005, Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“, za465

„Arbeitserziehungslager: KZ der Gestapo“: Ernst Kaltenbrunner, Juni 1944, nach Gabriele Lotfi, KZ der Gestapo, Stuttgart/München 2000 (Text); Bundesarchiv, Bild 183-H03554 (Bild)

„In ständiger Angst“: Erinnerungsbericht von Maria Andrzejewska, 1998, und Erfassungsfoto, 1942, Sammlung Berliner Geschichtswerkstatt

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